Wenn über Pflege gesprochen wird, sitzen häufig viele Berufsgruppe mit Ausnahme der Pflege am Tisch. Mit der Etablierung von Pflegekammern soll die Einflussnahme der Pflege endlich institutionalisiert werden. Die Basis hierfür bildet das Heilberufsgesetz. Darin ist der Auftrag gesetzlich verankert, den öffentlichen Gesundheitsdienst bei der Erfüllung der Aufgaben zu unterstützen und Empfehlungen auszusprechen. Dies bedeutet, dass die Pflegekammer bei allen die Pflege betreffenden Neuerungen mitarbeitet und auf alle pflegepolitischen Entwicklungen Einfluss nimmt. Gleichzeitig sind die öffentlichen Stellen verpflichtet, die Pflegekammer zu hören und mit ihr zusammenzuarbeiten. Genau das ist, was die Profession Pflege und das Pflegemanagement dringend benötigen, um aus einem reaktiven in einen wirksamen proaktiven Modus umschalten zu können.
Seit April 2021 wurden schrittweise und mit dem enormen Engagement aller Beteiligten die rund 200.000 potenziellen Mitglieder einer Pflegekammer in NRW adressiert. Grundlage war und ist das Gesetz zur Errichtung der Pflegekammer NRW, das im Juli 2020 in Kraft trat.
Gudrun Haase-Kolkowski, Sandra Postel, Jens Albrecht und Ludger Risse bildeten den Vorstand des Errichtungsausschusses. Gemeinsam mit 32 weiteren Mitgliedern wurden in den letzten zwei Jahren NRW weit Informationsveranstaltungen angeboten. Die Registrierung der Fachpflegenden sowie die Vorbereitung der Kammerwahlen gehörten zu den Kernthemen. Aber auch die Aufklärung über die Bedeutung einer Pflegekammer für die Schaffung von Augenhöhe und Aufmerksamkeit für die Profession. Der Bundesverband Pflegemanagement hat sich hierbei als starker Partner eingebracht.
„Auch für mich ist die konstituierende Sitzung ein Meilenstein, weil ich die letzten beiden Jahre gemeinsam mit dem Errichtungsausschuss darauf hingearbeitet habe. Für den Bundesverband Pflegemanagement ist die Zusammenarbeit mit der Pflegekammer von essenzieller Bedeutung. Gemeinsam können wir auf politischer Ebene für eine Verbesserung der Rahmenbedingungen sorgen und somit die Attraktivität des Pflegeberufes steigern“, so Sarah Lukuc, Vorstandsvorsitzende des Bundesverbands Pflegemanagement.
„Wir gratulieren allen gewählten Mitgliedern der Kammerversammlung und wünschen Ihnen viel Mut und Kraft, um für die größte Pflegekammer einzustehen und gemeinsam historische Momente zu schaffen“, Lukuc weiter.