Seit der Einführung des neuen Pflegestandards Ende letzten Jahres zieht „Pflegeattraktiv“ in der stationären Akutversorgung zunehmend seine Kreise. Immer mehr Einrichtungen machen sich auf den Weg, ihre Arbeitgeberattraktivität prüfen und auszeichnen zu lassen. Der neu etablierte Pflegestandard zeichnet sich dadurch aus, dass er nicht nur an die pflegerische Praxis adaptiert wurde, sondern daraus entstanden ist und so einen echten Wandel in der Haltung der beruflich Pflegenden bewirkt.
Ohne die Entwicklungs- und Pionierleistung der Knappschaft Kliniken GmbH wäre dieser Erfolg und Schritt hin zu einer nachhaltigen Verbesserung der Rahmenbedingungen in den Krankenhäusern nicht möglich gewesen.
Die Verantwortlichen des Bundesverband Pflegemanagement schätzen die Rolle von Pilotunternehmen auf Basis dieser Erfahrung als zentral und richtungsweisend ein. „Mit innovativen Unternehmensleitungen zusammenzuarbeiten, gemeinsam die Weichen zu stellen und auch bei Rückschlägen den Staub abzuklopfen, aufzustehen und weiterzumachen, ist immer eine besonders intensive und umfassende Erfahrung. Umso mehr freue ich mich, dass wir nach der Knappschaft Kliniken GmbH nun auch einen starken Piloten für „Plegeattraktiv“ im Bereich der stationären Langzeitpflege gewinnen konnten“, bewertet Sarah Lukuc die Weiterentwicklung des Zertifizierungsverfahrens.
Das Unternehmen, das sich dieser Innovation stellt, kommt ebenfalls aus Nordrhein-Westfalen. Die Marienborn GmbH wird sich mit 12 Standorten dem Wandlungsprozess und der entsprechenden Überprüfung stellen. Galt die Einrichtung bereits vor der Zertifizierung als attraktiver Arbeitgeber, freut sich Geschäftsführer Joachim Klein nun über die Überprüfung und Auszeichnung durch eine externe und unabhängige Zertifizierungsstelle.
Die gesetzlichen Grundlagen aus dem Sozialgesetzbuch SGB IX und XI sowie des Heimgesetzes spielen bei der Anpassung des Handbuchs „Pflegeattraktiv“ eine besondere Rolle. So war es für den Bundesverband Pflegemanagement ein wichtiges Anliegen, diese Anpassung gemeinsam mit Experten wie Heimleitungen, QM-Beauftragten und Pflegeexperten vorzunehmen. Erklärtes Ziel ist es, die Einflüsse, Rahmenbedingungen und Entwicklungen im Sinne einer deutlichen Attraktivitätssteigerung voranzutreiben.
Mit der Ausweitung des Standards „Pflegeattraktiv“ bietet sich – losgelöst vom Krankenhaussektor – die Chance, die „Anziehungskräfte'' im SGB IX und XI-Bereich zu analysieren und Erfolgsfaktoren zu identifizieren.